...und komplette Schliessung Poststelle Bern 25 Viktoriaplatz?

Update: die Poststelle wurde 2018 wie vorausgesehen geschlossen.

Mit der Aufhebung "nur" der Postachanlage spart die Post nichts. Die Angestellte, welche diese bedient, wird nach Angaben der Post künftig für Bern 22 (Scheibenstrasse) arbeiten. Anders sähe es bei einer kompletten Schliessung der Poststelle aus, welche vermutlich ebenfalls folgen wird.

Mit der Aufhebung der Postfachanlage werden viele Kunden weg bleiben und als nächstes wird die Poststelle Bern 25 Spitalacker, auch bekannt als Post Viktoriaplatz oder 3013 Bern, höchstwahrscheinlich ganz geschlossen. Das will die Post aber offiziell noch nicht bestätigen.

Petition an die Post

Eingangstür Post Bern 25 ist noch einen Spalt weit offen ...
Eingangstür Post Bern 25 ist noch einen Spalt weit offen ...

Zahlreiche Firmen, Privatpersonen, Parteien, Kirchen, Spitäler, Heime, Vereine usw. aus dem Quartier, welche übrigens mehrere Tausend Arbeitsplätze stellen, sind nicht gerade glücklich, um es sehr vorsichtig auszudrücken.

Einige haben sich bereit erklärt, eine Petition zu unterstützen: Die Post wird gebeten, eine quartierverträgliche, kunden- und wirtschaftsfreundliche Lösung auszuhandeln.

In einer telefonischen Umfrage unter einem Teil der betroffenen Organisationen und Firmen äussern viele ihren Unmut über fehlende Alternativen und die einseitige Übertragung von Kosten von der Post auf Private, Vereinen und auf die Wirtschaft. Auch wenn Postfächer und Poststellen nicht zur sogenannten Grundversorgung gehören, gibt es kaum echte Ausweichmöglichkeiten zum teilweisen Post-Monopol. Viele sind der Meinung, die Post müsste bei ihren Entscheiden zumindest einen höheren Nutzen zugunsten der Allgemeinheit nachweisen können als Gegengewicht zum "Schaden", den sie einem Teil ihrer Kunden gewissermassen zufügt.

  • Die Post wird eingeladen, Hand zu bieten zu guten Lösungen, die beispielsweise in den folgenden Punkten angesprochen werden:
  • Die Termine sind viel zu kurzfristig. Die Post soll den Prozess vorläufig sistieren.
  • Bestandesgarantie: Allen Postfachinhabern wird weiterhin das gleich teure (oder Gratis-)Postfach zugestanden. Dies käme vor allem Vereinen und kleinen Firmen sowie Privatpersonen zugute.
  • Die Post soll prüfen, wie die "virtuellen Adressen" (also bspw. Postfach 9999, 3000 Bern 25 statt XYZstrasse 123, 3013 Bern) für bestehende Kunden weiter geführt werden können, selbst wenn die Poststelle schliessen sollte. Dies würde das Quartier von einem grossen Teil der Kosten entlasten, während die Post nur marginalen Aufwand zu verzeichnen hätte.
  • Das Quartier soll transparent darüber informiert werden, wann und weshalb die Poststelle Bern 25 Viktoriaplatz geschlossen wird.
  • Bei Schliessungen von Poststellen in Bern soll die Gesamtsicht berücksichtigt werden: Der Nutzen zugunsten der Allgemeinheit soll bei Schliessungsentscheiden prinzipiell den "Schaden" übertreffen, den sie Kunden, Bevölkerung oder Gewerbe gewissermassen zufügt.
  • Die Post hat auch ausserhalb der sogenannten "Grundversorgung" einen Auftrag, die Bevölkerung und die Wirtschaft zu unterstützen.
  • Die Post hat immer noch in vielen Bereichen ein Teil-Monopol, bspw. bei Postfächern und der Adressierung (so selbstverständlich, man vergisst es!), d. h.:
  • Postfachinhaber können nicht wie beim Telefon die Nummer behalten und einfach einen andern Anbieter wählen. Insofern sind Adressen wie „Postfach 9999, 3000 Bern 25“ nicht übertragbar an andere Anbieter.
  • Die Post ist ein öffentlicher Betrieb, der dem Bund gehört. Die Post hat demnach eine Verantwortung.

Anmerkung vom 26.06.2015:

Ein Petitionsbrief wurde diese Woche an die Post verschickt. Selbstverständlich können Sie aber die Petition online weiterhin auf der Petitions-Seite unterstützen. Ausserdem ist eine komplette Schliessung der Poststelle noch nicht offiziell bestätigt, wird von vielen aber als wahrscheinlich erachtet.

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Kommentare (3)

  1. Daniele Arati am 19.06.2015
    Mein Vater ist schon 81 Jahre alt und schwer gehbehindert. Die Poststelle am Viktoria Platz liegt gerade noch nah genug um ihn zu motivieren, hinzugehen. Die Motivation sich zu bewegen ist in seinem Zustand sehr wichtig.
    Dazu würde für ihn der Zugang zu den Dienstleistungen der Post gesperrt, was völlig unfair ist. Der Service Public der Post sollte im Vordergrund stehen!
  2. Giovanni Arati am 22.06.2015
  3. Stefan Keller am 18.09.2015